Ausschuss lehnt Teilnahme am Projekt „Jugend entscheidet“ ab

Marc Quintana Schmidt

„Mit der Ablehnung der Teilnahme Stralsund´s an diesem Projekt ist eine große Chance vertan“,
so Marc Quintana Schmidt, stellv. Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE.
In der politischen Diskussion sind Kinder und Jugendliche meist unterrepräsentiert. Schon seit Dezember 2019 beschäftigt sich die Bürgerschaft, konkret der Auschuss für Bildung, Hochschule und Digitalisierung mit der Frage, wie die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt nachhaltig und effektiv gestaltet werden kann.
Grundlage war ein Beschluss der Bürgerschaft, auf Antrag der Fraktion DIE LINKE von Dezember 2019, mit dem die Bürgerschaft den Ausschuss für Bildung, Hochschule und Digitalisierung beauftragte, einen Erfahrungsaustausch mit unserer Weltkulturerbe Partnerstadt Wismar zum Thema "Kinder und Jugendparlament als offizielle Interessenvertretung der Kinder und Jugendlichen" durchzuführen. Im Ergebnis des Erfahrungsaustausches sollte der Bürgerschaft ein Vorschlag zu einer möglichen Form der Interessenvertretung der Kinder- und Jugendlichen in Stralsund unterbreitet werden.
Dazu gab es im Ausschuss sehr unterschiedliche Sichtweisen und Ideen, aber keine konkreten Ergebnisse. Ein Austausch mit den Wismeranern kam nicht zustande.
Im Dezember 2021 verwies die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund dann einen weiteren Antrag in der Sache, eingebracht von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/DIE PARTEI, den Oberbürgermeister damit zu beauftragen, am Bewerbungsverfahren des Projektes „Jugend entscheidet”, als Beteiligungsinstrument junger Menschen an kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen, teilzunehmen, zur Beratung in den besagten Ausschuss.
Ergebnis der Beratung:
„Der Ausschuss für Bildung, Hochschule und Digitalisierung hält fest, dass es für die Umsetzung eines solchen Projektes engagiertes Personal bedarf, welches den Jugendlichen das Thema Politik interessant vermitteln kann. Zum derzeitigen Zeitpunkt wird weder durch die Verwaltung noch seitens der Ausschussmitglieder die Kapazität gesehen, ein solches Projekt durchzuführen. Des Weiteren wurde die Eigeninitiative der Jugendlichen thematisiert und problematisiert.
Bezweifelt wird zudem, dass bis zur Bewerbungsfrist eine qualitative Bewerbung erstellt werden könnte.
Unter Berücksichtigung der aufgeführten Aspekte empfiehlt der Ausschuss für Bildung, Hochschule und Digitalisierung dem Anliegen des Antrages nicht zu folgen“.
„Junge Menschen sind für die zukünftige Entwicklung einer jeden Stadt, auch für unsere Hansestadt Stralsund, existenziell. Ob in der lokalen Wirtschaft oder im ehrenamtlichen Engagement. Sie sind ein wichtiger Teil unserer heutigen Gesellschaft und sie sind diejenigen, die unsere Gesellschaft morgen gestalten.
Aber: Die eigene Meinung vertreten, Kompromisse aushandeln und gemeinsam entscheiden – das will gelernt sein. Kinder und Jugendliche, die aktiv mitbestimmen dürfen, erleben sich selbstwirksam und lernen, dass ihre Entscheidungen Konsequenzen haben. Allerdings nur dann, wenn wir so mutig sind, das zuzulassen. Das Vertrauen in die Demokratie hängt davon ab, wie wir sie vor Ort erleben. Dieses Vertrauen kann man nicht früh genug aufbauen. Mit der Ablehnung der Teilnahme Stralsund´s an diesem Projekt ist eine große Chance vertan.

“https://www.jugendentscheidet.de/