Chance für den Erhalt der Klosteranlage Rambin?

Wolfgang Meyer

Umgestaltung zu einem sozial- ökologischen, zukunftsfähigen Modellprojekt

Die Bürgerschaftsfraktion LINKE offene Liste hatte Anfang Oktober zu einem vor Ort Termin nach Rambin, zur Besichtigung der Klosteranlage, geladen. Viele werden sich fragen, was hat die Stralsunder Bürgerschaftsfraktion auf der Insel Rügen in Rambin zu suchen. Die Klosteranlage St. Jürgen von Rambin hat eine wechselvolle Eigentums- und Verwaltungsgeschichte hinter sich. Zeitweilig lag das Areal in Rechtsträgerschaft des damaligen Kreises Rügen, später in der von Rambin. Heute ist die Hansestadt Stralsund Eigentümerin.

Seit Jahren versucht diese einen Investor zu finden, der alles in Erbbaupacht auf 50 Jahre für einen jährlichen Pachtzins von 16.200 Euro übernehmen soll. Alle bisherigen Versuche das Areal zu vermarkten sind gescheitert. Für Investoren erschwerend ist, dass die gesamte Klosteranlage, einschließlich des historischen Parks mit seinem alten Baumbestand, der Schmuckplatz, die Obstwiesen und Nutzgärten unter Denkmalschutz stehen.

Die historische Gebäude der Klosteranlage sind dem Verfall Preis gegeben. Nur wenige Gebäude sind noch bewohnt. Die notdürftige Erhaltung der Gebäude und Pflege der Anlagen kosten der Hansestadt jährlich ca. 40.000 €. Zum Termin hatte die Fraktion auch den Abt. Leiter Liegenschaften der Stadtverwaltung Stralsund, Herrn Kobsch und den Beauftragten Verwalter, die Stralsunder Wohnungsbaugesellschaft, Herrn Griewahn eingeladen. Nach einer umfänglichen Besichtigung der Anlagen und Gebäude berichtete Herr Kobsch über die bisherigen Vermarktungsbemühungen. Es konnte aber noch kein konkretes Ergebnis vermeldet werden.

Trotzdem zeigt sich aber ein „noch kleines Licht“ am Ende des Tunnels. Die Fraktion hatte auch Herrn Matthieas – Martin Lübke, geboren in Rambin im Pfarrhaus jetzt lebend im südlichen Schwarzwald eingeladen, der seine hoch interessante Projektidee vorstellte. Umgestaltung des Klostergelände in Rambin zu einem sozial- ökologischen, zukunftsfähigen Modellprojekt. „Das Gelände und die Gebäude könnten sich eignen für, gemeinsames Leben und Arbeiten, Generationen übergreifendes Wohnen, gemeinsames altern, Versorgung kranker älterer Menschen in einer Gemeinschaft, Bildungszentrum, Forschungsbetrieb für landwirtschaftliche Produkte (hier gibt es ein interessantes Institut an der Uni Greifswald) etc.. Wer letztendlich das Gelände nutzt oder wie es genutzt wird, muss gemeinsam von den interessierten Menschen erarbeitet werden. Diese müssten von den Akteuren gesucht werden, so Herr Lübke“.

Mit der realistischen Beurteilung der Projektidee war der Vertreter der Stadtverwaltung sichtlich überfordert, „Das Areal in Rambin eignet sich hervorragend für ein solches Wohnkonzept, bietet es doch die Chance, das Denkmal Klosteranlage Rambin in der Gesamtheit seines Natur und Baubestandes zu erhalten. Darum lohnt es sich, daran weiter zu arbeiten“, so Jan Gottschling Mitglied im Ausschuss für Bau – Umwelt und Stadtentwicklung in der Hansestadt Stralsund für die Fraktion LINKE offene Liste.