Fraktion LINKE offene Liste diskutierte öffentlich über Lösungsmöglichkeiten für Schulkapazitäten

Wolfgang Meyer

Die zunehmende Kluft zwischen steigenden Schülerzahlen und den Kapazitäten unserer Schulen nahm die Fraktion LINKE offene Liste zum Anlass, zu einer öffentlichen Fraktionssitzung zu diesem Thema am 27. Juni 2016 in den Konferenzsaal des Rathauses einzuladen.
Sie hatte damit wohl den richtigen Nerv getroffen, denn der Einladung waren neben den Fraktionsmitgliedern und Vertretern der Stadtverwaltung etwa 40 Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt (die meisten sind Eltern von Schülern) gefolgt, sodass der Saal voll besetzt war.

Die Fraktionsvorsitzende, Frau Andrea Kühl, begrüßte sie alle mit Freude, erläuterte kurz die Situation, gab dann Herrn Tuttlies von der Stadtverwaltung das Wort und leitete dann die ebenso sachliche wie kritische Diskussion. Offensichtlich sind so schnell und nachhaltig wie möglich dringende Probleme zu lösen:
„Wir sind sehr erfreut darüber, dass viele junge Menschen sich in Stralsund niederlassen und eine Familie gründen. Dem müssen wir Rechnung tragen und unsere hierfür angedachten infrastrukturellen Lösungen auf dem Prüfstand stellen. Dazu gehören die Kapazitäten der Kitas, der Schulen, der Horte und natürlich auch die Freizeitangebote. Vor unserer Fraktion steht vor allem die Aufgabe, dieses Thema nicht aus den Augen zu verlieren und es beharrlich auch mit den gewählten Mitgliedern des Kreistages zu bearbeiten – dies umso mehr, als die Zuständigkeit und Verantwortlichkeit nicht mehr allein bei der Stadt, sondern nach der Kreisgebietsreform beim Kreistag und der Kreisverwaltung liegt, was nicht in jedem Fall ein Vorteil der Gebietsreform sein muss.

Wir haben uns der Initiative der Bürgerschaftsfraktion Bündnis 90/Grüne angeschlossen und einen Antrag zur nächsten Bürgerschaftssitzung mit gezeichnet, der darauf abzielt, die Stadtverwaltung zu beauftragen zu prüfen, welche städtischen Mittel verwendet, welche Fördermittel akquiriert und welche weiteren Möglichkeiten genutzt werden können, um eine Kapazitätserweiterung sowohl an der Hermann-Burmeister-Schule, als auch beim Schulzentrum am Sund zu realisieren,“ so Andrea Kühl.

Der seit 1996 wieder allmählich steigenden Geburten- und Schülerzahl muss eine entsprechende Aufnahmefähigkeit der Stralsunder Schulen gegenüber stehen und die freie Schulwahl gewahrt bleiben. Dies wurde an den Beispielen der Burmeister-Schule und des Schulzentrums am Sund näher erläutert und diskutiert.

Gerade bei diesen Themen sicherten sich zahlreiche Gäste ihr Rederecht, sparten nicht mit Lob, aber auch nicht mit Kritik. In der Diskussion ist deutlich geworden, dass die von der Stadtverwaltung geplanten Kapazitätserweiterungen mit Blick auf die Stadtentwicklung nicht ausreichend und zukunftsträchtig sind.

„Unsere Forderungen sind: dass die Erreichbarkeit der Schulen für die Schüler angemessen gut und sicher gestaltet wird. Die Linienführung des Öffentlichen Nahverkehrs so gestaltet wird, dass die Kinder und Jugendlichen ihre Schulwege in vertretbarer Zeit zurücklegen können.

Für die weiterführenden Schulen sind Kapazitätserweiterungen zu planen und zu realisieren. Unsere gute Zusammenarbeit mit der Kreistagsfraktion der Partei Die LINKE wird uns dabei helfen.

Alle anderen Fraktionen der Bürgerschaft sind dazu natürlich ebenso aufgerufen“, so Fraktionsvorsitzende Andrea Kühl.

Frau Kühl dankte den Mitarbeitern der Verwaltung und den vielen Gästen für ihre konstruktive und informative Mitwirkung.