Fraktion Linke offene Liste informiert sich über die Mitarbeit der Hansestadt Stralsund in der Arbeitsgemeinschaft „Historische Städte“

Wolfgang Meyer

Die Fraktion LoL spricht sich für die Weiterführung der Städtebauförderung des Bundes und für einen Masterplan „Sozialer Wohnungsbau“ in Stralsund aus!

Die Bürgerschaftsfraktion Linke offene Liste konnte in ihrer Sitzung am 30.01.2017 den Leiter des Bereiches Planung und Denkmalpflege im Stralsunder Bauamt, Herrn Ekkehard Wohlgemut, und seine Mitarbeiterin, Frau Sabine Uhlig, begrüßen. Damit wurde unsere Reihe konstruktiver Kontakte zu den Bereichen der Stadtverwaltung fortgesetzt. Wir wurden über die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft „Historische Städte“ informiert – natürlich immer mit einem Bezug zu unserer Stadt, die selbst auch Mitglied ist.

Die ARGE Historische Städte wurde 1973 von den Städten Bamberg, Lübeck und Regensburg gegründet und 1991 um Görlitz, Meißen und Stralsund erweitert. „Die sechs Städte stehen alle gleichermaßen vor der Aufgabe, ihr historisches Erbe zu bewahren und sich gleichzeitig als moderne, zukunftsfähige Kommunen weiterzuentwickeln“, so Herr Wohlgemuth. Herr Wohlgemuth illustrierte seinen Vortrag mit einem kurzen Film, Frau Uhlig überreichte Flyer und eine CD zu 40 Jahren Städtebauförderung – die ARGE hatte unlängst ihr 25. Jubiläum.

Die Arbeitsgemeinschaft engagiert sich für die Sicherung von Städtebauförderungsmitteln und bringt sich im Kontakt mit dem zuständigen Bundesministerium von Anfang an bei den Novellierungen des Planungs- und Baurechtes ein. Trotz aller Unterschiede in der Geschichte der Städte sucht die ARGE nach Gemeinsamkeiten bei Erreichtem und bei der Lösung künftiger Aufgaben und Probleme, um sich dabei gegenseitig zu unterstützen und auch anderen Städten Hilfe anzubieten. Sanierung, Neubau, Verkehrslenkung, Anwohner- und Besucher-Parken – das sind z.B. auch Themen der Mitgliedstädte, genauso wie unterschiedliche Situationen beim Wohnungsleerstand, sozialem Wohnungsbau usw. – wir kennen das alles auch aus unserer Stadt und freuen uns über Erfahrungen und Vorschläge der Mitgliedstädte.

Die letzte Beratung der ARGE fand im November in Stralsund statt. Themen waren z.B. die Entwicklung des Quartiers 65. Hier wurde die Machbarkeitsstudie vorgestellt und Anregungen der ARGE Mitglieder dazu aufgegriffen. Thema war auch die Entwicklung des Einzelhandels. Wie kann sich eine historische Innenstadt als Einzelhandelsstandort behaupten gegenüber der Entwicklung auf der grünen Wiese? Welche Ansätze dazu gibt es in den anderen Städten. Auch die Planungen für die Entwicklung des Johannisklosters wurden vorgestellt.

Herr Wohlgemuth nutzte die Gelegenheit, zu bekräftigen, dass an dem Konzept für unseren Neuen Markt weiter gearbeitet wird, u.a. auch an der Nutzung der „Schützenbastion“ für den ruhenden Verkehr und die sich daran anschließende Verlegung des Bus-Bahnhofes an die Bahnhofstraße.

Das Problem „Sozialer Wohnungsbau“ beschäftigt die Städte in unterschiedlichem Maß, für Stralsund ist es z.Zt. kein drängendes Problem. Wird aber aufgrund der Bevölkerungsentwicklung künftig an Bedeutung gewinnen. Auch für diese und andere Themen gibt es den Erfahrungsaustausch zwischen den 6 Städten und ggf. die Übernahme schon gefundener Lösungen.

Im Ergebnis der Beratung hat sich die Fraktion für eine dringende Weiterführung der Städtebauförderung der Bundesregierung und für die Erstellung eines Masterplanes sozialer Wohnungsbau für unsere Stadt ausgesprochen.

Herr Uwe Jungnickel dankte den Vertretern des Bauamtes für die Informationen und Anregungen während ihres Besuches bei uns.

Wer mehr über das Geschehen in den 6 Mitgliedsstädten und in der Arbeitsgemeinschaft erfahren will: Sie finden es im Internet unter www.ag-historische-staedte.de