Kommentar von Olga Fot zur Bürgerschaftssitzung am 01.10.2020

Die heutige Bürgerschaft war für mich eine totale Enttäuschung.

Mit 22 Stimmen gegen 21 Stimmen wurde in namentlicher Abstimmung dem vorhabensbezogenen Bebauungsplan Nr.: 23 „Möbelmärkte südlich der Werftstraße“ (XXX LUTZ) zugestimmt. Die Corona - Krise hat uns gezeigt, dass es nicht immer gut ist, eher schlecht ist, sich für internationale Global Player statt einheimische Unternehmen zu entscheiden. Wir hatten eine reale, statt eine symbolische Möglichkeit gehabt den heimischen Unternehmen den Rücken zu decken. Ja, das ist Protektionismus und ich kann damit sehr gut leben. Weil wir dadurch tatsächlich zu denjenigen gestanden hätten die hier leben, arbeiten und vor allem auch hier ihre Steuern bezahlen!

Die Zweite Enttäuschung des Tages war die Entscheidung über dem Bebauungsplan in Andershof. Für eine Kindertagesstätte, ein Haus mit 14 Wohnungen und einem Supermarkt soll der Wald weichen, entgegen der Einschätzung des zuständigen Forstamtes das der Wald einem Schutzstatus unterliegt. Es wurde auch keine waldschonende Alternativen geprüft. Das Geld ist wichtiger als Klimawandel, als Erholungsort oder als Lebensraum für seltene Vögel. Der Wald wird abgeholzt. Mag sein, dass das alles Lyrik ist, aber es gibt auch noch eine Sache. Das Grundstück hat der Investor vom Betrieb für Bau und Liegenschaften des Landes M-V erworben in dem Wissen, das es Wald ist, (in einem Wald darf nicht gebaut werden) und das zu einem sehr niedrigen Preis. Jetzt wird der Wald zu teurem Bauland gemacht. Niemand hat gefragt ob der Investor die Differenz, den Zugewinn, zurückzahlt????