Leserbrief an den Oberbürgermeister

Mareen Kühl

An den jetzigen Bürgermeister unserer Stadt Stralsund,

ich bin eine geborene Andershoferin, die den Bauabschnitt zum Küstenradweg zwar nicht 100%ig begrüßte, aber es akzeptierte… Es ist schön, dass auf dem alten VP-Gelände endlich was passiert und dort Ordnung gemacht wurde. Dennoch tut es mir in der Seele weh, dass dort so viel Schande über die Natur gebracht wird!

Wie kann es sein, dass hier viele Monate nach der Vollendung des Radweges immer noch Schutt und Hinterlassenschaften des Bauens (Kabel, Eimer, Rohre etc.) an den Hängen und Böschungen liegen? Ist es normal, dass Dachsbauten zugeschüttet werden, nur damit dort eine Rasenfläche entstehen kann?

Ein weiterer Punkt ist der „Spielplatz“, der dort entstand. Es ist eine Zumutung, die Kinder solch einer Gefahr auszusetzen. Sie sollen auf Steinen, die nur in die Erde gesetzt wurden und durch starke Regenfälle hinaus brechen können, zur Rutsche gelangen… Soviel zur kinderfreundliche Stadt, Herr Dr. Badrow.

Der nächste Punkt handelt von der Frechheit, die Bäume, die entlang der Küste wachsen, abzuholzen! Nur, damit gut zahlende Immobilienbesitzer dort von ihren Fenstern aus auf den Bodden gucken können. Haben Sie schon einmal etwas vom Küstenschutz bzw. vom Zusammenhang zwischen Baumwurzeln und Steilhängen gehört? Aber mit Dollar-Zeichen in den Augen geht man über dieses Thema gerne hinweg!

Dann wundern sich die Bewohner Stralsunds, dass immer mehr Wild in ihren Gärten oder auf Friedhöfen die teuren Rosen und ihre Blätter verzehren, da sie ja woanders nichts mehr finden. Entweder werden sie durch lärmmachende Maschinen vertrieben oder ihre Nahrungsquellen sind durch rücksichtsloses Verhalten der Menschen verschwunden…

So wie viele Bürger unserer Stadt, zweifle auch ich, dass Sie sich für die Natur und Umwelt in und um Stralsund einsetzen werden! Denn das Thema Naturschutz spielt in Ihrem Wahlkampf so gut wie keine Rolle.

Ich bin froh, dass mich (Sachkundiger Bürger der Linken offenen Liste) Kerstin Kassner in meiner Meinung innerhalb ihres Wahlkampfes und auch danach unterstützt.

Mareen Kühl, Stralsund