DIE LINKE. für zukunftssichere Theater in der Region Vorpommern

Wir stellen fest, dass im Dezember 2017 der mehrjährige Irrweg zur Gründung eines Staatstheaters Nordost durch die Kultusministerin beendet wurde. Trotz erheblichen Zeit- und Mittelaufwandes für diese Zielstellung sind wesentliche Zukunftsfragen der Theater weiter ungelöst. Um diesen Zustand der ständigen Ungewissheit und Unsicherheit zu beenden, fordern wir das Land, die Gesellschafter und die kommunalen Entscheidungsträger auf, in Gesprächen auf Augenhöhe und in überschaubaren Zeiträumen zu Entscheidungen zur Perspektive der Theater zu kommen. Kein Kulturabbau in Vorpommern! 

Dabei gehen wir davon aus, dass die Region Vorpommern weiterhin über ein leistungsstarkes Theaterensemble mit vier Sparten (Schauspiel, Musiktheater, Ballett und Orchester) verfügt, das an den Standorten Stralsund, Greifswald und Putbus mit Angeboten und Vorstellungen präsent ist. 
Bereits herausgearbeitete Kooperationsmöglichkeiten sollen genutzt, nach neuen Synergieeffekten muss gesucht werden. Wir erinnern daran, dass unsere Theater in Greifswald und Stralsund sowie auf Rügen durch Verschmelzung schon seit Jahren Einsparungen erzielt haben. 
Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass das Land sich stärker und gerecht an der Finanzierung der Theater im östlichen Landesteil beteiligen muss. Dazu sind langfristig tragfähige Vereinbarungen erforderlich. Ein weiteres „Von der Hand in den Mund“ haben weder die Theater verdient noch darf es die Qualität der Arbeit gefährden. 
Besonders am Herzen liegt uns die schrittweise Angleichung von Löhnen und Gehältern der Beschäftigten am Theater an den Flächentarifvertrag. Mit ihrem Lohnverzicht haben die Beschäftigten in den letzten Jahren maßgeblich zum Erhalt der Theaterstrukturen beigetragen. Die kommunalen Träger müssen dazu ebenfalls ihren Beitrag leisten. Dazu befinden wir uns auf einem guten Weg. 
Was wir ausdrücklich nicht möchten, ist die Finanzierung von Tariflöhnen über Spartenschließung. 
Wir wollen selbst aktiv sein, um unser Theater besser und attraktiver für die Region zu machen. Deshalb regen wir an 
-        neben den drei festen Standorten mit umfangreichem Spielplan auch weiterhin kleinere Bühnen und Auftrittsmöglichkeiten in der Region zu nutzen, 
-        das Thema „Schule und Theater begegnen sich“ auszubauen und darüber hinaus auch Kooperationen im Freizeitbereich der Kinder und Jugendlichen im Auge zu haben, 
-        den Kontakt zwischen Bürgerschafts- und Kreistagsgremien, der Theaterleitung, den Künstlern und Angestellten sowie ihren Interessenvertretungen, Fördervereinen zu intensivieren. 
Das Theater kann und sollte noch besser in der Region verankert werden, z.B. durch Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und ganz besonders dem Tourismus. Das liegt durchaus in beiderseitigem Interesse. 
Wir können uns vorstellen, dass Workshops oder ein Beirat dazu beitragen können, Theater und Theaterinteressierte näher zueinander zu bringen und neue Ideen für ein starkes Theater zu entwickeln.