Streit um neues Wohngebiet: Bürgerinitiative macht mobil

Henri Wegner

Beitrag der OZ- Ostseezeitung: Das Bauvorhaben der Stadt hinter dem Studentendorf Holzhausen sorgt weiter für Zoff. Auf einem 4,4 Hektar großen Areal, das bislang als Ackerfläche genutzt wird, soll ein hochwertiges Wohngebiet mit Sundblick entstehen. Bevor die Bürgerschaft am 6. August über die Erarbeitung eines Bebauungs- planes entscheiden soll, macht die Anfang Juli gegründete "Bürgerinitiative Hochschulallee" weiter mobil gegen das Projekt. Derzeit hat der Verein 32 Mitglieder und zählt auf 153 aktive Unterstützer.

Bei einer Bürgerinformationsrunde und einem Treffen mit Landtags- mitglied André Brie (Die Linke) erläuterten Vereinsvorsitzender Stefan Siebert und Stellvertreter Dietmar Schlabertz die Position der Gegner des Bauvorhabens.

Nicht nur die Erhaltung der Natur spiele eine wichtige Rolle, sondern auch der Schutz des letzten unbe- rührten Hochuferstreifens. „Wir müssen auf die Signale der Natur achten“, so Schlabertz. Gerade im Zu- sammenhang der Versiegelung der Innenstädte würden solche Naherholungsgebiete in Zukunft an Bedeu- tung gewinnen, um den Bürgern wie auch den Touristen das Leben so lukrativ wie möglich zu machen. Der äußere Anblick der Weltkulturerbestadt, den man von der Seeseite beziehungsweise von der Insel Rügen hat, spiele eine entscheidende Rolle.

Mit einer Bebauung würde die Bürgerschaft bisherige Richtlinien außer Kraft setzen, die sicher stellten, dass das Erscheinungsbild der Stadt von Seeseite her bewahrt bleibt. Dies würde automatisch zum Protest von jenen führen, die den Richtlinien unterworfen sind. Die Kosten für die Erschließung des Wohngebiets wurden in den bisherigen Diskussionen nach Ansicht der Bürgerinitiative unterschätzt, die Erträge aus dem Verkauf der Grundstücke überschätzt. Für die Erschließung müssten zahlreiche Gut- achten eingeholt werden, sowohl für den Natur- und Artenschutz, als auch für die geologischen und hydrografischen Besonderheiten. Somit entstünden unkalkulierbare Zusatzkosten.

Außerdem stelle sich die Frage, warum die Stadt ihre Defizite in der Haushaltskasse nicht mit dem Verkauf der bereits versiegelten und freigegebenen Baugebiete oder mit dem Verkauf der Grundstücke mit Erbbaupacht ausgleicht.

(Mit freundlicher Genehmigung von J.P. Woldt (OZ) veröffentlicht)


• Bebauungsplan Nr. 64 <media 100538 - download>hier</media>

• Bürgerinitiative im Internet: unter www.bplan64-hst.de


  Protokoll der 8. Sitzung des Ausschusses für Bau, Umwelt, Ordnung      und Stadtentwicklung

             TOP 3.1.1 Vorlage B 0050/2013 - Bebauungsplan Nr. 64 der Hansestadt Stralsund
             "Wohngebiet nördlich der Studentensiedlung Holzhausen"